Zehn Dinge auf die man bei der Kinderbetreuung achten sollte

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Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Betreuungsmöglichkeiten. Doch welche Krippe ist die richtige? Wie findet man eine gute Tagesmutter? Gibt es Unterschiede? Und wenn ja, welche?

Die Qualität der Betreuung

Die Debatte dreht sich häufig um mehr Betreuungsplätze, aber leider selten um deren Qualität. Dabei ist doch gerade diese entscheidend für das Wohl des Kindes. Wenn es sich um eine städtische oder kirchliche Einrichtung handelt, müssen bestimmte Auflagen erfüllt werden (wie Hygiene oder Sicherheit), deshalb ähneln sie sich häufig. Zwar gelten diese Bestimmungen auch für private Institutionen, allerdings herrscht hier deutlich mehr Vielfalt.

Das Wichtigste zuerst

Egal, für welche Art der Kinderbetreuung Sie sich entscheiden, das wichtigste bleibt immer, dass Sie und Ihr Kind sich dabei wohlfühlen.

1. Gruppengröße

Ein zentraler Punkt für die Qualität der Betreuung stellt die Anzahl der Kinder und deren Betreuer dar, um eine optimale Betreuung und Förderung zu gewährleisten. Bei Tagesmüttern, die die Kinder alleine betreuen, sollten nicht mehr als vier Kinder in der Gruppe sein. Im Hort, Kindergarten oder in der Kita sind in der Regel für etwa zwölf Kinder eine ausgebildete Erzieherin und zusätzlich eine Kinderpflegerin oder Hilfskraft zuständig.

2. Alterszusammensetzung

Die Zusammensetzung der Altersgruppen sollten gut durchmischt sein. Also beispielsweise nicht lauter Säuglinge und ein zweijähriges Kind.

3. Erziehungsziele

Es gibt eine Vielzahl von Wegen, das Kind ins Leben zu begleiten. Dabei ist nicht nur die Pädagogik (Waldorf, Montessori und viele andere) entscheidend, sondern vor allem die Einstellung des Betreuers. Welches Menschenbild wird vermittelt? Welche Normen und Werte sind wichtig? Werden spezielle Fähigkeiten gefördert? Diese Dinge sollten weitestgehend mit Ihrer eigenen Weltanschauung übereinstimmen.

4. Feste Rituale

Gerade bei den Kleinsten ist es wichtig, dass sie einen geregelten Tagesablauf haben. Rituale und feste Zeiten für bestimmte Dinge wie Essen, Spielen oder Schlafen sind wichtig für das Kind.

5. Austausch zwischen Eltern und Betreuer

Es ist wichtig, dass Eltern und Betreuer miteinander kommunizieren. Bei der Übergabe und vor allem beim Abholen ist eine Rückmeldung erforderlich, mit was sich das Kind beschäftigt hat, wie es geschlafen oder gegessen hat.

6. Kindgerechte Einrichtung

Schauen Sie sich ruhig ein wenig um: Sind die Räume kindgerecht ausgestattet und sauber? Gerade für kleine Kinder sollten größengerechte Tische und Stühle vorhanden sein sowie ein Schlafbereich, der von den Spieläumen abgetrennt ist. Sie sollten vorsichtig bei einer Einrichtung sein, die billiges Plastikspielzeug anbietet, denn es kann Schadstoffe enthalten. Gibt es Kindertoiletten und Waschbecken, genügend Platz zum Wickeln?

7. Mit was beschäftigen sich die Kinder?

Fragen Sie nach, welche wiederkehrenden Rituale es gibt. Singen, basteln oder kochen die Kinder auch? Ist ein Garten bei der Einrichtung, in dem die Kinder spielen können? Gehen die Erzieher mit den Kindern nach draußen, machen Ausflüge oder kleine Wanderungen? Nur bei strahlendem Sonnenschein oder auch bei unbeständiger Witterung?

8. Essen

Das Essen ist natürlich Geschmacksache. Sollen die Lebensmittel Bio-Qualität haben und wie sieht es mit Fleisch aus? Sind Zucker und Süßigkeiten erlaubt? Wird auf Lebensmittelunverträglichkeiten Rücksicht genommen? Gibt es nur kalte Kost und Fertiggerichte oder wird selbst gekocht?

9. Atmosphäre

Um ein Gefühl für die Menschen und die Atmosphäre der Tagesstätte zu bekommen, können Sie zum Tag der offenen Tür gehen oder auch mit anderen Eltern sprechen. Wenn Sie die anderen Eltern schon im Vorfeld kennenlernen, können Sie sich ein Bild darüber machen, welche Leute ihre Kinder dort abgeben und ob sie vom Typ her zu Ihnen passen. Das gleiche gilt auch für die ErzieherInnen.

10. Betreuungszeiten

Fragen Sie nach, welche Betreuungszeiten angeboten werden. Wenn Sie selbst berufstätig sind, müssen Sie Ihr Kind in die Betreuung bringen und es nach der Arbeit wieder abholen. Deshalb sollten die Öffnungszeiten der Betreuungsstelle natürlich mit Ihren Arbeitszeiten vereinbar sein. Erkundigen Sie sich außerdem, wie es mit der Flexibilität aussieht, denn es kann immer einmal passieren, dass Sie länger arbeiten müssen oder Sie womöglich im Stau stehen. Gerade Eltern mit flexiblen Arbeitszeiten sollten diesen Punkt ganz besonders ausführlich besprechen und ihn auch in den Betreuungsvertrag mit aufnehmen.

Die perfekte Betreuung gibt es nicht

Egal, wie viele Einrichtungen Sie sich ansehen, Sie werden immer Kompromisse machen müssen. Also überlegen Sie, was Ihnen am allerwichtigsten ist: Schöne Räumlichkeiten, der große Garten, das Bio-Essen oder die ganz besonders liebevolle Erzieherin? Wer unter Zeitdruck steht, muss sein Kind womöglich in eine Betreuung geben, die nur zweite Wahl ist. Deshalb: Beginnen Sie möglichst frühzeitig mit der Suche.

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