Mein Kind bekommt Zähne

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Schon während der Schwangerschaft haben sich die ersten Bausteine für die Milchzähne entwickelt – als zarte Zahnknospen im Kiefer des Babys. Der sichtbare Durchbruch der Zähne erfolgt in der Regel zwischen dem dritten und siebten Monat. In seltenen Fällen kommt das Kind schon mit ein oder zwei Zähnen auf die Welt. Manchmal zeigt sich die erste Zahnspitze auch erst mit dem Erreichen des ersten Lebensjahres. Zunächst wachsen die mittleren Schneidezähne der unteren Reihe. Bis allerdings alle zwanzig Milchzähne das Lächeln des Kindes schmücken, vergehen etwa drei Jahre.

Ist das Zahnen schmerzhaft?

Mit etwas Glück bemerken die Eltern den ersten Zahn erst, wenn Ihr Baby ihnen damit auf den Finger beißt. In diesem Fall hat das Baby seinen ersten Zahn ohne Komplikationen und Schmerzen bekommen. Doch das Zahnen völlig ohne Symptome gehört eher zur Ausnahme. Das Wachsen der Zähne ist ein natürlicher Prozess, der nur selten von wirklich starken Schmerzen oder Fieber begleitet wird. Daher ist eine ärztliche Behandlung in der Regel nicht notwendig. Wenn die Babys Fieber oder Durchfall bekommen, hat dies häufig andere Ursachen wie eine Erkältung oder Mittelohrentzündung.

Oft glaubt man einfach nur, dass das Zahnen schuld ist. In einer Hinsicht sind sich die Experten einig: Zahnen macht nicht krank. Doch wenn Ihr Kind hohes Fieber hat oder die erhöhte Temperatur über einige Tage bestehen bleibt, bringen Sie es unbedingt zum Arzt! Es könnte sich um eine Mittelohrentzündung oder einen anderen Infekt handeln. Geben Sie niemals ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt dem Baby einfach Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen!

Woran erkenne ich, dass mein Baby zahnt?

Manchmal kann das Zahnen für das Baby unangenehm sein. Wenn sich die Zähne durch das Zahnfleisch drücken, wölbt sich dort die Haut nach oben, bevor sie aufreißt und den Zahn freigibt. Häufig ist auch das dünner werdende Zahnfleisch gereizt oder angeschwollen. Dass Ihr Baby zahnt, können Sie an folgenden Symptomen erkennen:

  • häufiges Reiben am Zahnfleisch
  • das Baby beginnt auf allem herumzubeißen, was es in die Hände bekommt
  • starker Speichelfluss
  • reiben am Ohr oder an der Gesichtshälfte, an der der Zahn kommt
  • das Baby ist unruhig und schläft nachts wie tagsüber weniger
  • rotes oder geschwollenes Zahnfleisch
  • deutlich reduzierter Appetit

Was kann ich gegen die Schmerzen unternehmen?

Lutschen an den Fingern oder anderen Gegenständen bewirkt, dass das empfindliche Gewebe stärker durchblutet wird und es noch empfindlicher macht. Daher verweigern einige Babys die Brust oder die Flasche, wenn sie Zähne bekommen. Kühlung und Beißen dagegen vermindern den Druck und die Schmerzen. Bei Säuglingen können Sie Folgendes ausprobieren:

  • Insofern das Zahnfleisch nicht entzündet ist, können Sie mit einem Finger oder Löffel über das Zahnfleisch reiben.
  • Geben Sie Ihrem Baby einen speziellen Beißring aus Voll-Silikon. Er lässt sich einfach sterilisieren. Zur besseren Schmerzlinderung können Sie den Ring für einige Zeit in den Kühlschrank legen, bevor er zum Einsatz kommt.

Bei Kindern über sechs Monaten hat sich frisches, trockenes Brot als kaubarer Schnuller bewährt. Dabei ist egal, ob Sie zu ungezuckertem Zwieback, im Ofen aufgebackenem Brot oder trockenen Brotstangen greifen. Tiefgefrorene Brötchen bieten den Vorteil, dass Ihr Baby gleich etwas Kühles zum Beißen und Kauen hat. Da sich Ihr Kind allerdings an dem Brot verschlucken könnte, sollten Sie es niemals damit alleine lassen. Eine Linderung durch Kühlung erreichen Sie auch, wenn Sie Ihrem Baby Fruchtmus oder Joghurt aus dem Kühlschrank zu essen geben.

Wie funktioniert Zahngel?

Zahngels betäuben den schmerzenden Bereich im Mund des Kindes lokal und verhindern durch einen antiseptischen Zusatz, dass sich Infektionen ausbreiten. Mit dem sauberen Finger oder einem Wattestäbchen wird eine kleine Menge des Gels aufgetragen. Es sorgt im Durchschnitt etwa 20 Minuten für Schmerzstillung, sollte aber nicht häufiger als sechs Mal pro Tag gegeben werden. Vor dem Stillen sollten Sie kein Zahngel auftragen, da es zum einen die Zunge Ihres Kindes und andererseits den Warzenvorhof betäuben kann, sodass das Stillen für Sie beide schwierig wird.

Was kann ich sonst noch tun?

Im Extremfall können durchwachte Nächte und ständiges Weinen zu einer Belastungsprobe für die ganze Familie werden. Trotz Unausgeglichenheit und Stress sollten sich die Eltern in Geduld und Gelassenheit üben. Nehmen Sie sich sehr viel Zeit für Ihr Kind und geben Sie ihm in dieser Zeit sehr viel Ruhe, Liebe und Geborgenheit. Dies nützt manchmal mehr, als alle anderen Mittel.

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