Mein Kind spuckt

Bild: © S.Kobold - Fotolia.com

Nach den Mahlzeiten kommt Babys oft etwas Milch hoch. Das ist bei den meisten Babys in den ersten Monaten so und völlig unabhängig davon, ob sie gestillt werden oder das Fläschchen bekommen. Deshalb gehört zur Erstausstattung auch immer ein Spucktuch dazu. Viele Eltern machen sich darüber Gedanken, ob so viel Spucken normal ist. Ist mit dem Baby wirklich alles in Ordnung?

Warum spucken Babys?

Bei Säuglingen und Kleinkindern ist der Schließmechanismus, der die Speiseröhre vom Magen trennt, noch nicht gut ausgebildet. Dieses Ventil, das eigentlich den Rückfluss aus dem Magen verhindern soll, macht manchmal noch nicht zuverlässig geschlossen. Bei einer Drehung von der Rücken- in die Bauchlage (oder umgekehrt) kann der Muskel erschlaffen, wenn er eigentlich gespannt sein sollte. Die Folge: Die Milch läuft in die Speiseröhre und das Baby spuckt.

Häufig schlucken die Babys beim Trinken auch Luft mit hinunter, die in den meisten Fällen wieder entweicht und eine Portion Milch mit nach draußen befördert. Manchmal kommt die Luft nicht wieder von alleine heraus. Damit sich das Kind nicht mit zu viel Luft im Bauch quält, sollte es vor dem satten und zufriedenen Einschlafen noch sein Bäuerchen machen. Dabei wird es aufrecht an den Körper der Mutter gehalten. Der Kopf des Babys befindet sich oberhalb der Schulter. Nach leichtem Klopfen auf den Rücken kommt die Luft dann als Bäuerchen wieder heraus.

In beiden Fällen handelt es sich meist um relativ kleine Mengen an Milch, die das Baby wieder ausspuckt. Insofern sich das Baby ansonsten normal verhält, aufmerksam ist und ständig an Gewicht zunimmt, ist dieses Spucken völlig normal und bedarf auch keiner Behandlung vom Arzt. Mit zunehmendem Alter wird sich das Spucken deutlich verringern und irgendwann ganz aufhören.

Wenn gar kein Essen mehr im Magen bleibt

Kleinere Mengen an aufgestoßener Milch sind für die meisten Eltern mit der Zeit nur noch ein Grund für einen lächelnden Griff zum Spucktuch. Doch was ist, wenn die Nahrung schwallartig und in hohem Bogen erbrochen wird? Üblicherweise kommt dieses Erbrechen etwa eine halbe bis zwei Stunden nach dem Trinken vor und ist häufig von einem Würgen begleitet.

Ursache hierfür kann eine simple Magenverstimmung sein. Diese legt sich in der Regel aber innerhalb weniger Tage oder Stunden wieder und das Erbrechen hört auf. Falls Sie gerade die Nahrung umgestellt haben oder Abstillen kann auch eine Lebensmittelunverträglichkeit die Ursache sein. In sehr seltenen Fällen ist auch die Verengung des sogenannten „Pförtnermuskels“ schuld, der am Übergang vom Magen zum Darm sitzt. Diese Erkrankung tritt meist in einem Alter zwischen vier und sechs Wochen auf. Sie bedeutet eine akute Gefährdung für den Säugling, da nahezu keine Nahrung mehr im Darm ankommt. Insofern das Erbrechen über mehrere Tage andauert und Ihr Kind deutlich an Gewicht verliert, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Alle anderen Eltern sind mit einem guten Sortiment an Spucktüchern gut bedient, die verhindern, dass die Bluse oder der Pullover mit saurer Milch bekleckert wird.

Was kann ich gegen das Spucken tun?

Wenn Sie bei Ihrer Hebamme nachfragen, wird sie Ihnen wahrscheinlich gleich mit dem Satz antworten: Kinder, die speien, gedeihen. Dass Kinder spucken, ist ein ganz normales Phänomen und hat für sie keine erkennbaren Nachteile, weiß der Volksmund zu berichten. Babys, die Flaschennahrung bekommen, sollten unbedingt aus einem geeigneten Sauger trinken. Die Kinder schlucken zu viel Luft, wenn das Loch im Sauger zu groß ist. Verbesserung kann mit einem Sauger für Tee eintreten, der einen kleineren Auslass hat. In der Regel spucken die Babys aber nicht, weil sie eine zu große Portion getrunken haben. Es kann jedoch hilfreich sein, die jeweilige Trinkportion zu reduzieren, die Tagesration sollte allerdings nicht verringert werden. Auch spezielle Zusätze für die Nahrung, wie beispielsweise Reisstärke oder Johannisbrotkernmehl, die die Milch eindicken, zeigen meist eine deutliche Verbesserung. Nach dem fünften Monat kann auch mit Beikost begonnen werden. Diese Breie haben eine festere Konsistenz, wodurch die Kinder seltener spucken. Bis zu einem Alter von zehn Monaten hat dann in fast allen Fällen das Spucken nachgelassen.

Wenn Sie stillen, hat es sich als günstig erwiesen, bei sehr prall gefüllten Brüsten erst einmal ein wenig die Milch auszustreichen. Damit wird der erste Druck reduziert und das Schlucken von Luft verhindert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert